CCB-Fahrt nach Oberhof
Untertitel: wie war das Wochenende???
Hell Dunkel Hell Dunkel Montag
Einen Bericht über eine Fahrt zu schreiben ist an sich ganz einfach, man zählt auf wer mit war und was man angesehen hat. Erwähnt evtl. noch das ein oder andere Vorkommnis, würzt das ganz mit ein paar Anekdoten – fertig.
Witziger ist es doch, dass Ganze ala Herzblatt aufzuziehen: so nun musst du dich entscheiden:
- ..wenn du schon über Weisenborn fährst, dann müller dir doch einen in Eisenach.
- kann das sein, dass wir ihren Mann verloren haben???…mir doch egal… oder Antwort..
- erst nicht reinwollen, dann am meisten Spaß haben oder kurz gesagt: OP ruft Dr. Schneider
Für den geneigten Leser hier nun die Einzelheiten zu o.g. Punkten.
Die Schreiberin dieser Zeilen war bis zum heutigen Zeitpunkt noch nie in die Gefilden des Biathlonsports vorgedrungen, was heißen soll: ich war noch nie in Oberhof. Ändern wir das. Wofür bin ich denn im Reise-Festausschuss.
Frage: wie weit ist das? Antwort: nicht weit… (ein Frauengespräch halt) OK. Sag ich. Fahren wir Landstraße….ja wusste ich denn, dass wir in Deutschland noch Geld für Straßenbau übrig haben, wo uns doch die Griechen auf der Kippe liegen….DA: Baustelle….unser beherzter Busfahrer: hier ist die Umleitung. Wovon unser Fahrer Fritz keine Ahnung hatte, war die Kreativität mancher unterbezahlter freudlos dahin vegetierender Angestellten im Straßenbauamt….irgendwann auf dieser Umleitungsstrecke verließ uns nicht nur die Orientierung sondern auch der Mittelstrich….ABER es bestand zu keiner Zeit Sorge, dass uns das Bier im Bus hätte ausgehen können….So kam es auch, dass wir – als wir gefühlte Tage später in Eisenach ankamen – doch einen gewissen Hang und Drang zum Wasserlassen hatten….aber lassen wir das … wir hatten auch Hunger… ein kleiner Parkplatz…eine Tankstelle mit Klo….und eine Einbahnstraße….PERFEKT. Frühstüüüüück….
Ca. 20 Minuten später standen wir auf der Fahndungsliste von CIA und FBI, hatten einen schlaganfallgefährdeten Einheimischen, keine Beule an einem Auto, …nein, die anrückenden Polizisten waren nicht gebucht und keine Stripper… und ein Bus voll Karnevalisten hatte gelernt, dass seit Honeckers großherzoglichem Regententum noch einige letzte wackere seiner Spießgesellen durch die thüringischen Gemarkungen streiften und in ihrem Besitz einen „Däffschain“ hatten… TJA liebe Leser, wir habens auch nicht gleich verstanden, aber die sehr netten Polizisten klärten uns auf, ein „Däffschain“ ist ein „ich-darf-verkehrt-herum-durch-eine-Einbahnstraße-fahren-Erlaubnisschein“, weil ich nu hier dass schon seit Ulbrichs Zeiten tue und die braven Polizisten es irgendwann aufgegeben haben, verbohrten alte Männer namens Müller zu erklären, dass die DDR vor ein paar Maimonaten aufgelöst wurde und ihm niemand – aber auch wirklich niemand Bescheid gesagt hatte.
Wir müllerten denn darauf hin im Bus einige Runden und erreichten frohen Mutes dann doch noch unser Ziel Oberhof.
Und dort lernten wir dann das Gegenteil zu Hr. Müller kennen: Herrn Köhler…..wir wollten uns nur die Sportstätten ansehen, wir bekamen aber Herrn Köhler. Noch bei keiner Fahrt hatten wir einen Reiseleiter, dem ein Bus lauter unruhiger fröhlicher Karnevalisten so brav hinterher trottete, die Klappe hielt, gebannt an seinen Lippen hing und soviel über Biathlon lernte…. Wahnsinn. Der Mann ist gelebter Sport, selbst einen Schrank voll Medaillen, läuft ohne ihn so ziemlich nix, keine Olympiade weltweit, kein Zieleinlauf von Magdalena, er kennt sie alle und noch mehr…unterhaltsam, spannend, lustig, informativ…
Und als Abschluss mussten wir das Gehörte in die Tat umsetzen…. Schießen auf 50 mtr. liegend und stehend auf mikroskopisch kleine Zielscheiben….15 Schuss…unnötig zu erwähnen, dass eine Frau gewann… und auf dem zweiten Platz… kleinen Moment, ich muss überlegen….natürlich auch eine Frau…hi hi…so mancher Mann sah seine Frau plötzlich mit ganz anderen Augen….
Der Bus war sich einig, ein toller Nachmittag.
Nach dem Abendessen in unserer „Devisenbude“… so nennt der Volksmund das Panorama-Hotel (alles von Hr. Köhler gelernt) ließen wir den Tag in der hoteleigenen „Waldmarie“ ausklingen….warum wir überall Schließdienst haben, bleibt ein Rätsel…
Am nächsten Morgen erschienen alle pünktlich zum Frühstück, der ein oder andere Tränensack wurde hoch geklebt, damit er nicht aufs Frühstücksei hing, aber sonst sahen eigentlich alle ganz taufrisch aus…na ja, das war jetzt ein bisschen gelogen, aber nur ein bisschen…
Zella-Mehlis und das Meerwasser-Aquarium stand auf dem Programm, eine sehenswerte Anlage und in Anbetracht des großen Krokodilhauses zählten wir bei Abfahrt sehr genau nach, aber man soll ja nicht alles so „Ernstings“ sehen… kleiner Insider…mir doch egal…
Nun freut sich so ein Karnevalist im Allgemeinen sehr auf jedwede Art von Verköstigung, sei es „Bierbrauerei“ oder „Schnapsbrennerei“…wir hatten schon alles, alles bis auf „Pralinenwerkstatt“…es folgten nach Bekanntgabe 5 Sekunden Stille im Bus, dann tosender Applaus aller Damen.
Männer basteln doch keine Pralinen und setzen schon gar keine Apfelsinen-Netze auf den Kopf…von wegen…(warum die Glatzen eigentlich???)….. Die, die erst nicht rein wollten, hatten dann am meisten Spaß, entwickelten den „S04“ Trio-Lutscher, rüttelten Pralinenförmchen und liefen beim Dekorieren mit der Spritztülle zu Höchstform auf….das einstimmige Urteil, selten so viel Spaß gehabt, der Nachteil war ein völlig überzuckter Bus…..Da fiel doch unserer mitgereisten, etwas renitenten (unruhigen) Seniorin ein, dass der ganze gute Schnaps noch unangetastet vor sich hin ruhte. Na, aber…dem konnte geholfen werden…
Eine ausgedehnte Vesper später machten wir uns auf den Heimweg, Busfahrer Fritz fragte doch wirklich, ob wir wieder über Weisenborn heim wollten… HA HA…
Ein tolles Wochenende in und um Oberhof mit Hr. Müller, Hr. Köhler, Dr. Schneider, der Schützenliesel und der Waldmarie…äääh … noch jemand vergessen??.. ja mit dem CCB und mit uns…
Eurem Festausschuss
….zum wegwerfen sind wir wirklich zu schade….