Und wieder ist ein Jahr vergangen!
Schon traditionell beenden wir Karnevalisten das vergehende Jahr ja sauber getrennt – Männlein und Weiblein, jeder für sich. Und das ist auch gut so.
Unsere Männer treffen sich ja seit der Kreidezeit am Dorfplatz um sich dann nach kurzer „Wanderung“ im Vereinsheim am Hundeplatz den Überresten des Schlachtens hinzugeben. Auf gut Deutsch: Sulperknochen bis die Galle streikt und um dieselbige und ihre Gänge wieder flott zu kriegen, Gebranntes in jedweder Geschmacksrichtung hinter her zu kippen.
Wir Frauen sind da schon etwas vornehmer. Essen ohne Besteck käme bei uns schon nicht in die Vorauswahl, geschweige denn in die Endrunde. Dann doch schon lieber die Teile, die vorm Schlachten an den Sulperknochen dran hingen. Und um auf diese Art und Weise kulinarisch zu schlemmen, starteten wir Weiber unseren Jahresausklang erstmalig auf dem Dorfplatz. 25 da, eine fehlt.
Also alle zum Geschenke Paradies und Rosi abgeholt. Dann stiefelten wir bei saftigen 10 Grad Miesen durchs Dorf, nicht ohne unterwegs etwas Frostschutzmittel zu uns zu nehmen.
Das Ziel unseres Spazierganges war die Querstraße, genauer gesagt wurden wir bei Monika Mohr zu Hause schon erwartet. Im Hof brannte kuschelig ein Lagerfeuer und schon servierte Monika und ihre guten Geister heißen Glühwein. Nu wurde geschnuddelt und gebabbelt, die letzten Nachzügler trafen noch ein und um 19.00 Uhr konnten wir dann endlich in Moni´s gute Stube. Dort standen weihnachtlich geschmückte Tische, der hell erleuchtete Weihnachtsbaum durfte auch nicht fehlen und das mediterrane Buffet duftete verführerisch. Nach der immerhin halbstündigen Wanderung an doch recht frischer Luft knurrten unsere Mägen vernehmlich. Monika begrüßte uns strahlend, sie freute sich über so viele Gäste und eröffnete das Buffet. Alter Schwede, Gaumenfreuden wohin das Auge sah. Da hörte man doch außer zufriedenem Muffeln grad mal gar nichts. Einfach nur lecker, dieser Geheimtipp in Besse.
So, aber um 20.30 Uhr war Kampfsport angesagt, also wieder rein in die Jacken und zu Soost´s gestiefelt. Keeeegeeeln. Ich sollte mir wirklich Gedanken über meine Vorbereitung machen. Ich meine, wenn ich in Skiurlaub fahre, mache ich ja vorher auch Skigymnastik. Wird in Besse eigentlich Kegelngymnastik angeboten?? Oder Kugelgymnastik. Also ich meine jetzt die Kugel, die man wirft, nicht uns voll gefutterten Weiber. Es ist doch so. Jeder Sportler trainiert, macht sich warm, hat die passende Bekleidung.
Und wir. Unser haddamarscher Neuzugang hat ja sogar in Stiefeln gekegelt! Und mit warm machen meine ich Bewegung, nicht trinken.
Ist ja kein Wunder, dass ich bei 10 Wurf in die Vollen mit 31 Punkten noch nicht mal die Schlechteste war, gell Anke! Vielleicht ist es ja auch nur das Alter (oder die lange Unterhose) was drückt. Denn trotz einhelliger Meinung: die Bahn ist krumm, warf unser Küken Lisa eine fette acht nach der anderen und auch Sina schlug sich tapfer. Wohin gegen auf der Strafbank des Öfteren kein Platz zu kriegen war, weil entgegen der landläufigen Meinung „Schnapszahlen“ kegeln nix mit trinken zu tun hat, sondern mit einfachen Plus-Aufgaben, himmelherrgottnochmal, 27+6 oder 59+7 ist SCHEISSE. Frau Buchhalterin.
Ja, dann wurden wieder die Hausnummern ausgekegelt oder passend zu Weihnachten ein Tannenbaum und schon war es 23.00 Uhr. Genug Sport.
Jetzt, ja jetzt wollten wir eigentlich nach nebenan und taaanzen!
Zu!! Hä?? Wir wollen tanzen. Bierstube. Ok. Dann nix tanzen. Schaaaaade.
Nach 676 x gutem Rutsch wünschen machten sich alle auf den frostigen Heimweg. Unbeschadet. Nicht wie bei den Herren, wie man hörte.
„Austreten“ Jungs ist in der glatten Jahreszeit gaaaaanz schlecht. Vielleicht solltet auch ihr Mal im Winter die Toilette nehmen, die mit den 4 Wänden ohne Eisplatte auf dem Boden.
Nuhn freuen wir Frauen uns ja über ein in den Schnee gepinkeltes Herz mit Pfeil und so, aber was nützt das, wenn ihr anschließend 4 Wochen lang über euren geprellten Arsch jammert.
Ein „gesundes“ frohes Jahr 2009!!!