Carneval Club Besse – Vereinsfahrt vom 03.-05.10.08
Am 03.Oktober pünktlich um 6.30 Uhr war es endlich so weit. Unsere lang erwartete Fahrt nach Dresden startete zu ungemütlich früher Stunde am Dorfplatz. Mit Börner-Busreisen sollten 50 fröhliche Mitglieder 3 Tage lang nach, in und um Dresden herum geschaukelt werden.
Nach dem sämtliche Koffer, Kisten und Kuchenbleche verstaut waren und auch unser 1. Vorsitzende (nebst Gattin) relativ pünktlich war, begrüßte uns ein gut gelaunter Busfahrer Guido (nebst Gattin) und die Reiseleiterinnen (naÖklar, alle nebst Gatten) erklärten die Busgetränke zu Freigetränken. An dieser Stelle ist wohl unnötig zu erwähnen, dass die mitreisenden männlichen Karnevalisten wie gebannt auf die Busuhr glotzten, um dann genau um Punkt Sieben die erste Runde zu trinken. Da dies aber von den Damen vom Festausschuss voraus gesehen war, hatten sie jede Menge „rote Plürre“ eingekauft, so dass wir Mädels reichlich Rotkäppchen-Sekt verkosten konnten.
So versorgt tuckerten wir über Heli der thüringischen Grenze entgegen, machten irgendwo an der Autobahn bei strahlendem Sonnenschein und beißender Kälte eine kleine Pinkel- und Zigarettenpause und fuhren weiter auf der A4 Richtung Osten. Allmählich näherten wir uns unserem Frühstücksstopp in Eckartsberga.
Unsere Damen vom Festausschuss bauten ein nahrhaftes Frühstücksbuffet auf den mitgebrachten Kirmestischen auf, der Kaffee dampfte heiß in den Bechern und Neu-Opa Gerhard (nebst Gattin) versorgte alle mit einem Bullerschnaps. So gestärkt gingen wir alle zum Eingang der Attraktion von Eckartsberga – dem Irrgarten. An dieser Stelle sei erwähnt, dass von manchen Männern die Worte „mir nach“ und „ich habe Orientierungssinn“ das letzte war, was man von diesen für die nächste Stunde hörte.
Wenn man denn endlich nach gefühlten hunderten von Kilometern und tausenden von Thujabäumen endlich an die rettende Holztreppe kam, die auf den großen Holzsteg führt, der den Irrgarten in der Länge nach überspannt, war es um so witziger von oben, den armen „Irren“ falsche Kommandos zu zurufen.
Wir „halfen“ natürlich auch uns fremden Besuchern, wobei zwei einzelne Männer erwähnt sein sollen, die wir immer wieder in die hinterste Ecke des Irrgartens schickten. Brüllend komisch.
Vorsichtshalber zählte die Reiseleitung im Bus dann zweimal durch, und weiter ging es bis Tharandt – nu hier war Markt und es gab jede Menge Grillstände. Am Bus wurde unterdessen das Kuchenbuffet aufgebaut und als Alle wieder eingetrudelt waren gabs Kaffee.
An den Häusern sah man im zweiten Stock oben an der Hauswand anhand von Gedenktafeln wie hoch das Jahrhundert-Hochwasser gewütet hatte und man bekam mal eine Vorstellung davon, wie schlimm es damals war. Im August 2002 regnete es hier unvorstellbare 350 Liter pro Quadratmeter in EINER Nacht!!! Wahnsinn.
Nur fünf km weiter erreichten wir unseren Standort Freital und das Leonardo-Hotel. Ratzfatz waren wir auf die Zimmer verteilt und um 19.00 Uhr trudelten alle zum Abendessen ein.
Um ca. 21.00 Uhr begann die Hardcore-Veranstaltung schlecht hin – das Karaoke-Singen. Unser Prinzenpaar „sang“ die Vorwerkhymne „er gehört zu mir “ Gerhard sang eigentlich „hossa, hossa“, kriegte aber Angesicht der sehr groß busigen Dame im Video nur ein „boah, boah“ raus, Sven sang „Angel“ von Robbie und „ich will Spaß, ich geb Gas“. Bei dem Lied „Angel“ hatte er seiner Julia den Heiratsantrag gemacht, was er bei „ich will Spaß, ich geb Gas“ machte, wollte uns seine SCHWANGERE Frau nicht sagen.
Doch musste keiner alleine singen, jeder Schlager wurde von der Mannschaft mitgesungen und durch Sprechgesänge erweitert. Ich weiß nicht, ob Roland Kaiser über diese Joanna-Version so glücklich istÖ.
Gegen Mitternacht machte sich dann der anstrengende Tag bemerkbar und peu á peu verschwanden alle auf den Zimmern. In manchen Zimmern mehr in anderen weniger. Auf 134 mehr, denn da gab es noch einen Scheidlebecher und die in Tharandt gekaufte Wildschweinwurst für vierdreisch Euro.
Am anderen Morgen hieß es dann um 9.00 Uhr Abfahrt nach Dresden. Ein kalter Wind lies uns die Kragen hochstellen und die Jacken schließen, denn trotz Sonne waren die Temperaturen recht frisch. Zuerst ging es zur Touri-Adresse Nr. 1 den „Ostläden“. Innerhalb kürzester Zeit hielten dort mindestens 10 Busse um ihre jeweils ca. 50 Fahrgäste auf diesen schmalen Bürgersteig zu entlassen.
Das Ergebnis waren Schlangen vor den Läden, wie zu DDR Zeiten, als es Bananen gab. Es wurden so tolle Mitbringsel gekauft, wie blauer Trabi- oder rosa Liebessenf gekauft und Karten mit Sprüchen wie: wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd. Ganz toll, meine Herren. Gaaaanz toll.
Rein in Bus, an Treffpunkt gefahren und unsere Dame von der Stadtbesichtigung aufgegabelt. Dresden ist wirklich eine empfehlenswert Stadt mit vielen, vielen Sehenswürdigkeiten, mit der Gustl von Blasewitz und Friedrich, dem Gebissenen, dem blauen Wunder (nein, kein Karnevalist = eine Brücke) und einer sehr geschäftstüchtigen Toilettenfrau im Zwinger.
Nach nachmittäglichem Kaffee und Shopping ging es wieder ins Hotel, wo unser Abendessen und ein DJ auf uns warteten. Als kleine Einlage wurde das Spiel „erkennen sie die Melodie“ zwischen geschoben, allerdings nicht mit „so singe, wem Gesang gegeben“ sondern unter dem Motto „so gurgle, wem Wasser gegeben“. Brüllendes Gelächter ließ die Teilnehmer immer wieder Fontänen spucken und so mancher hatte seine liebe Not mit seinem Schluck Wasser.
Weiter ging es mit Tanz, Gesang und Schunkeln und gegen 2.00 Uhr morgens fanden die Letzten ihre Betten.
Zum Frühstück am nächsten Morgen war der ein oder andere etwas „verköstritzert“ und hatte noch ein „Radeberger“Gesicht, aber pünktlich um 9.00 starteten wir Richtung Riesa zur Nudelfabrik. Dort wartete Wissenswertes über Nudeln auf uns, anschließend ein nudeliges Mittagessen und der Nudelshop, in dem es so witzige Nudeln gab, wie Schoko-, Chili- oder Basilikumnudeln gab. Auch außergewöhnliche Nudelformen, die unsere Männer spekulieren ließ, ob man die mit Bratwurst füllen könnte.
Gegen 13.00 Uhr traten wir unsere Heimfahrt an und wer jetzt glaubt, die Batterien sind leer und im Bus wäre es ruhig gewesen, den sei es eines besseren belehrt. Die Partymeile hatte geöffnet, die Polonaise war zugegebener Maßen etwas klein und auf die Frage einer einzelnen Dame, wie weit es noch bis nach Hause wäre, kam die Antwort: 6 Bier, 3 bis Göttingen und dann noch 3 bis Besse.
Schön wars.